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Margit Hieronymus

Corona-Autokino – In Arnsberg eine (un-) endliche Geschichte?

Ich muss zugeben, der Titel dieses Beitrags ist zum Teil nur ein Beispiel für ein anderes Thema, um dass es mir unter Anderem geht. Aber dazu später mehr! 

Ein Arnsberger Autokino – seit Ende März war immer mal wieder davon zu hören. Sundern, Bestwig, Hamm. Überall waren Autokinos in der Diskussion oder ab Anfang / Mitte April auch schon in Betrieb. Das ist die Chance, auch in Arnsberg für die so dringend nötige Abwechslung in der heißen Corona Phase zu sorgen. Es mag zwar ungewöhnlich erscheinen, aber auch in einem Beitrag der SPD Arnsberg kann man schreiben, dass die soweit ich weiß erste Idee für ein Autokino in Arnsberg von der CDU Neheim kam. Bereits Ende März fragte er dies bei der Stadtverwaltung an, noch für den Standort „Marktplatte Neheim“. 

Nur Ablehnungen – oder doch nicht?

Aufgrund der zum damaligen Zeitpunkt gültigen Verordnungen waren „Versammlungen“ nicht zulässig. Daher wurde die Anfrage durch das Ordnungsamt abgelehnt. Richtig ist, dass bereits Anfang April die ersten anderen Städte zumindest damit begannen, Autokinos anzukündigen oder einzurichten. Die Verordnung hat Veranstaltungen, nicht explizit Autokinos verboten. Die Auslegung der Verordnung muss dabei jede Stadtverwaltung für sich vornehmen – wenn es keine Detailvorgaben dazu gibt. Die Stadt Arnsberg hat sich hier in der Hochphase der Corona-Krise (am 1. April gab es noch über 6.000 neue Infektionen und über 150 Tote in Deutschland) aus meiner Sicht für die sichere Variante entschieden. Verantwortung für viele geht manchmal vor Spaß für wenige. 

Mitte April wurde die Verordnung entsprechend angepasst und Autokinos explizit erlaubt. Nach Vorsprache mehrerer Interessenten, die gerne in Arnsberg ein Autokino betreiben wollen, haben diese sich gemeinsam mit der Verwaltung auf die Suche nach geeigneten Standorten gemacht. Der Bürgermeister hatte in der Zwischenzeit bereits angewiesen, ein Projekt „Autokino in Arnsberg“ zu genehmigen, wenn alle notwendigen Voraussetzungen für Sicherheit und Infektionsschutz vorliegen.

Die Sache mit dem Platz

Die Suche nach dem Platz gestaltete sich jedoch als schwierig. Die viel diskutierte Riggenweide wurde abgelehnt, da es dort nur mit sehr hohem Aufwand möglich ist, die notwendige Absperrung umzusetzen. Der Aufwand ist nötig, um zu verhindern, dass sich Personenansammlungen rund um das Geländer bilden. Eine deutlich erhöhte Anzahl von ausgebildeten Sicherheitskräften, die zusätzliche Kosten verursachen, wäre erforderlich gewesen. Daher ging die Suche weiter bis Ende April ein Standort im Niedereimerfeld gefunden wurde. Für diesen wurde auch eine Genehmigung der Stadt an den Veranstalter erteilt.

Letztendlich zog sich der Veranstalter Anfang Mai aus guten Gründen aus dem Projekt zurück. Durch einen langwierigen Prozess, die notwendigen UKW-Funkfrequenzen für die Beschallung zu bekommen würde sich die Umsetzung weiter verzögern. Signale aus der Politik, dass vielleicht bereits Ende Mai reguläre Kinos wieder geöffnet sein könnten führte zu einem nicht mehr kalkulierbaren finanziellen Risiko. Das hat ebenfalls zur Absage beigetragen. 

Zur Politik gehört der Dialog dazu

Nun zu dem Anfangs erwähnten anderen Thema. Mancher mag sich fragen woher ich das alles weiß. Ich habe das getan, was vielleicht auch die Kollegin der CDU bzw. der Jungen Union hätte tun sollen, bevor sie am 3. Juni einen Leserbrief in die Zeitung setzt. Mit den Beteiligten, auch bei der Verwaltung, sprechen und nachfragen, um die genauen Gründe für die Entscheidungen und den Verlauf zu erfahren. So entsteht jedoch in der Zeitung der Eindruck, als ob das Ordnungsamt einfach nur nicht genehmigt und damit die Arnsberger/innen um ihr Autokino gebracht hat. So einfach ist es aber nun mal leider nicht. Insbesondere wenn ich plane, nach der kommenden Wahl dem Rat der Stadt Arnsberg anzugehören, sollte ich meine Aussagen mindestens auf Vollständigkeit prüfen bevor ich an die Öffentlichkeit gehe.

Eine wirklich gute Idee – auch für die Zukunft

Ich möchte nicht, dass ein Missverständnis entsteht. Auch hat die Junge Union früh angeboten zu helfen, um einen Teil der Kosten zu minimieren. Unsere Jusos haben im Gespräch mit dem Veranstalter ebenfalls ihre Hilfe angeboten. Ich finde es schade, dass das Projekt aus meiner Sicht an nachvollziehbaren Gründen gescheitert ist. Das „nachtreten“ in Richtung der Verwaltung hätte allerdings nicht sein müssen, wenn das doch die Wahrheit so nicht widerspiegelt. Es scheint schon seltsam, dass dieselben handelnden Personen der Verwaltung unter dem alten Bürgermeister aus Sicht der CDU immer exzellente Leistungen abgeliefert haben, und seit der Wahl aber nichts mehr vernünftig hinbekommen (so zum Beispiel vorgeblich bei Schul- und KiTa-Sanierungen). 

Lasst uns das Thema gemeinsam in Zukunft weiterverfolgen und hoffentlich (wenn möglich) einen schönen Autokino-Sommer 2021 erleben! Bis dahin kann ich nur dafür werben, unsere heimischen Kinobetreiber fleißig zu unterstützen und unsere Kinos wieder zu besuchen sobald es möglich ist! 

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