Strukturelle Diskriminierung von Frauen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die drohende Altersarmut vieler Frauen – die Themen sind ein alter Hut. Wäre Gleichberechtigung ein Marathon, so hätten wir möglicherweise den Halbmarathon bereits in der Tasche. Aber an der Ziellinie sind wir noch lange nicht angekommen!
Feministisches Frauenfrühstück
Wenn die Themen kein guter Grund für ein feministisches Frauenfrühstück sind! Der Einladung der Arnsberger SPD sind viele Frauen unterschiedlichen Alters gefolgt und bei Cappuccino, Croissant und Camembert ging es dann buchstäblich um die frauenpolitische Wurst! Die Realität ist, dass die Gesellschaft noch immer viel zu oft von alten Normen und Strukturen geprägt ist, die Frauen in ihrer Entfaltung und in ihrer beruflichen wie privaten Selbstbestimmung behindern.
Diese Ungleichbehandlung beginnt schon früh: Mädchen bekommen oft weniger Raum, sich zu entfalten, ihre Stimme zu erheben und ihre Ideen zu vertreten. Laute Mädchen gelten als frech, laute Jungen sind der Normalzustand. Im Berufsleben setzt sich dies fort. Frauen arbeiten oftmals in klassischen Frauendomänen. Man findet sie in den Kindergärten, den Friseurstuben und Supermärkten dieses Landes. Die Löhne und Gehälter sind in klassischen Frauenbranchen niedriger. Fehlende Aufstiegsmöglichkeiten und fehlende Führungspositionen hindern viele Frauen daran, die Karriereleiter nach oben zu klettern. Logisch, dass Frauen das Nachsehen haben, wenn es um die Frage der Elternzeit geht.
Den Spagat zwischen Job und Familienleben meistern
Väter und Mütter sollten gleichermaßen die Möglichkeit haben, Familie und Karriere zu vereinen. Doch das Bild der arbeitenden Mutter ist oft noch von der Vorstellung geprägt, dass Frauen in erster Linie für den Haushalt und die Kinder verantwortlich sind. Es ist an der Zeit, dass sich diese Rollenbilder ändern und die Gesellschaft mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse von Familien nimmt. Was nützt es, wenn die Eltern in den Beruf gehen müssen, um für die Familie zu sorgen, aber der Kindergarten nur bis zu einer bestimmten Uhrzeit geöffnet hat? Ein flexibles, verlässliches Betreuungsangebot ist der Schlüssel, um den Spagat zwischen Job und Familienleben zu meistern.
Zudem übernehmen Frauen häufig die Care-Arbeit. Frauen sind schließlich auch das Geschlecht, das die Kinder zur Welt bringt. Warum dann nicht gleich die Eltern und Schwiegereltern pflegen und die Kinder alleine betreuen? Eine gesellschaftliche Würdigung des familiären Arbeitseinsatzes? Fehlanzeige! Diese Arbeit ist emotional und körperlich belastend, wird nicht entlohnt und selbstverständlich als weibliche Aufgabe verstanden. Eine Anerkennung dieser Leistungen – sowohl finanziell als auch gesellschaftlich – ist längst überfällig.
Altersarmut gibt’s gratis dazu
Wäre dies noch nicht genug, gibt’s als kleines Dankeschön noch die Altersarmut gratis dazu. Altersarmut betrifft immer mehr Frauen, die in schlecht bezahlten Teilzeitjobs arbeiten, die keinen Platz für Aufstieg und finanzielle Sicherheit lassen. Die Rechnung ist einfach: Wer wenig verdient und wenig in die Rentenkassen einzahlt, hat im Alter wenig zu erwarten. Dabei muss die Lösung auf der Hand liegen: Eine gerechtere Verteilung von Wohlstand und Verantwortung. Frauen müssen die gleiche Anerkennung wie Männer erhalten – nicht nur in der Familie, sondern auch im Berufsleben.
Flexible Arbeitszeitmodelle, eine gleichberechtigte Elternzeit und verlässliche Betreuungsangebote – ein Fiebertraum? Nicht so in den nordischen Ländern. Diese Länder haben verstanden, dass wahre Gleichberechtigung nur erreicht werden kann, wenn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf keine Hürden mehr darstellt. Sie wissen, dass man den Weg nur gemeinsam gehen kann – Hand in Hand, solidarisch Seite an Seite.
Es geht um die Rechte aller Menschen
Die SPD steht für eine Gesellschaft, in der Gleichberechtigung nicht nur eine Worthülse ist, sondern sich in der politischen Realität widerspiegelt. Frauen, die hart arbeiten, müssen mit der gleichen Unterstützung und Anerkennung rechnen wie Männer. Das ist unser Ziel – und wir kämpfen dafür, dass diese Vision Wirklichkeit wird. Es geht nicht nur um Frauenrechte, es geht um die Rechte aller Menschen, die sich in einer gerechten, solidarischen Gesellschaft entfalten wollen.
Der Weg bis über die Ziellinie des Marathons Gleichberechtigung ist noch lang, aber gemeinsam können wir ihn laufen – mit Mut, mit Leidenschaft und mit der festen Überzeugung, dass eine bessere Zukunft möglich ist.
Lauf auch du mit uns! Komm einfach bei einem unserer nächsten Treffen vorbei. Wir freuen uns auf dich!