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Jens Hahnwald

Manchmal nervt es einfach…

Jeder von uns hat sich schon einmal geärgert, wenn er in einem Stau stand. Anwohner von Durchgangsstraßen, gerade in vielen unserer Dörfer, verzweifeln über Lärm, Raserei und eine hohe Verkehrsbelastung. Jeder hat schon mal vergeblich nach einem Parkplatz gesucht. Andere ärgern sich, dass Autofahrer rücksichtlos auf Gehwegen parken oder Durchfahrten versperren. Kaum etwas anderes beschäftigt die Menschen so sehr, wie die großen und kleinen alltäglichen Verkehrsprobleme. Weil mir und uns das auch so geht, gehören die alltäglichen Verkehrsprobleme zu den Dingen, die wir unbedingt verstärkt angehen müssen. Einige einfache Dinge zur Lösung der Probleme kann jeder von uns beitragen. Mit etwas mehr Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer egal ob Auto, Motorrad, zu Fuß oder auf dem Fahrrad wäre uns allen schon geholfen. Manchmal muss man auch nicht mit dem Auto bis direkt in den Laden fahren.  

Laut ist Out 

Gerade die Menschen, die an Ortseingängen und Ortsausgängen wohnen, sind von Rasern genervt. Das ist gerade für Kinder und ältere Menschen gefährlich, die gerade die Straße überqueren. Ganz besonders störend sind Motoradfahrer, die oft nicht nur zu schnell, sondern auch sehr laut sind. Das geht an manchen Stellen soweit, dass dadurch die Lebensqualität stark leidet. Niemand will vernünftigen Motoradfahrern den Spaß nehmen – wir haben selbst viele begeisterte Motorradfahrer unter uns. Wichtig ist Prävention und Aufklärung. Wir unterstützten daher Aktionen wie laut-ist-out. Aber es wird immer einige Auto- und Motorradfahrer geben, die uneinsichtig sind. Wo dies immer wieder vorkommt, brauchen wir verstärkte Kontrollen und wenn alles nichts hilft Geschwindigkeitsbegrenzungen oder bauliche Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung.   

Tempo 30 reicht meistens 

In den meisten Wohngebieten gilt mittlerweile Tempo 30. Dies hat sich bewährt, um den Interessen aller Verkehrsteilnehmer gerecht zu werden. Selbst in Innenstadtbereichen wie am Arnsberger Brückenplatz, der Marktstraße in Hüsten oder der Apothekerstraße in Neheim ist maximal Tempo 30 angesagt. Ein weiterer Ausbau von Tempo 30 Bereichen ist gerade mit Blick auf das Ziel, mehr Leute zum Zufußgehen oder Fahrradfahren zu bewegen, sinnvoll. Daher ist es für viele Anwohner zu Recht unverständlich, wenn plötzlich Geschwindigkeitsbegrenzungen, die sich jahrelang bewährt haben, wieder aufgehoben werden. Dies war in jüngster Zeit gerade in Voßwinkel und Wennigloh der Fall. Dafür mag es sogar stichhaltige Gründe geben, aber wir tun gut daran, im Vorfeld mit den Menschen vor Ort zu sprechen, ihre Interessen und Wünsche ernst zu nehmen und nach gemeinsamen Lösungen zu suchen.  

Straßen den Menschen zurückgeben 

Gerade über die Durchgangsstraßen einiger unserer Dörfer quälen sich alltägliche zahllose Autos und LKW. Lärmbelästigung, hohe Feinstaubkonzentration und ein Mangel an Lebensqualität ist die Folge. In Müschede ist eine Ortsumgehung als Verlängerung der B229n immer noch eine Option, deren Realisierung wir uns im Interesse der Anwohner sehr wünschen. Auf jeden Fall halten wir es für richtig auch die Durchgangsstraßen so zu gestalten, dass dies den Interessen aller Verkehrsteilnehmer und der Anwohner Rechnung trägt. Dazu gehört genügend Platz für Fußgänger und Radfahrer, Querungshilfen und bauliche Maßnahmen zur Geschwindigkeitsbegrenzung. Aber auch Maßnahmen zur Aufenthaltsqualität etwa durch mehr Grün. Dies war Thema in verschiedenen Veranstaltungen zu Dorfinnenentwicklungskonzepten. In manchen Orten, wie Bruchhausen, gibt es auch durch unsere Initiative konkrete Ansätze. Für uns ist es wichtig, die Straßen den Menschen zurück zu geben. 

Parkstress pur 

Ganz besonders emotional sind die alltäglichen Parkprobleme. In Hüsten lösen Pläne zur teilweisen Überbauung des Ludgeriplatzes ebenso helle Empörung aus, wie das Aufstellen von Baumkübeln auf dem Steinweg in Arnsberg. Dies zeigt, wie wichtig uns allen dieses Thema ist. Aber auch im normalen Alltag nervt es Autofahrerinnen und Autofahrer, wenn sie lange nach einer Parkmöglichkeit suchen oder mal ein Knöllchen zahlen müssen. Umgekehrt ärgern sich Anwohner und Passanten über zugeparkte Gehwege oder Einfahrten. Es ist wohl so, dass mancherorts objektiv Parkmöglichkeiten fehlen. Wo dies der Fall ist, muss Abhilfe geschaffen werden. Da etwa in Neheim kaum kostenlose Parkmöglichkeiten für Beschäftigte im innerstädtischen Einzelhandel vorhanden waren, haben wir den Ausbau des Pendlerparkplatzes an der Ackerstraße gefordert. Ob es in der Altstadt Arnsberg nach dem Ende des Besucheransturms auf die Macke Ausstellung dauerhaft objektiv zu wenige Parkmöglichkeiten gibt, ist zweifelhaft. Wichtig sind in den größeren Stadtteilen intelligente Parkleitsysteme, die auch unseren Gästen helfen, einen freien Parkplatz zu ergattern. Wir werden jedenfalls nicht das Kind mit dem Bade ausschütten und die Aufenthaltsqualität für Touristen und Anwohner in der Altstadt durch noch mehr Parkmöglichkeiten einschränken. Es kann nicht angehen, wenn in den Innenstädten von Arnsberg und Neheim regelmäßig am Wochenende massenhaft verkehrswidrig geparkt wird. Der Stresspegel steigt für alle – AutofahrerInnen, RadfahrerInnen und FußgängerInnen. Wir brauchen mehr Einsicht jedes Einzelnen. Und zur Not mehr Kontrollen und Verwarnungen. Damit es uns nicht mehr so nervt! Mehr Ideen für eine bessere Verkehrspolitik für ganz Arnsberg haben wir auch hier aufgeschrieben!

Bildnachweis: © Fokussiert / stock.adobe.com

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