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Jens Hahnwald

Vereine sind systemrelevant!

Vereine – gelebter Zusammenhalt

Ehrenamtliches Engagement in Vereinen aller Art ist für Arnsberg und seine Stadtteile– und Ortsteile in vielen Bereichen des Lebens unverzichtbar. Zahlreiche Menschen treiben in Vereinen Sport, erleben in Schützen- und Karnevalsvereinen schöne Momente, beteiligen sich in Heimat-, Kultur- oder Musikvereinen und vieles mehr.  

Fast alle dieser Vereine sind von der Coronakrise stark betroffen. Veranstaltungen aller Art können monatelang nicht stattfinden. Auch für die Zukunft wurden wegen der nicht kalkulierbaren Risiken viele große Veranstaltungen bereits abgesagt. Die meisten Schützenfeste finden nicht statt. Die Freilichtbühne in Herdringen sagte ihre kompletten Aufführungen ab. Völlig unklar ist, wann wieder Sport in der Gemeinschaft möglich ist und wann wieder sportliche Wettkämpfe stattfinden können. Man kann den Unmut der Amateure darüber nachvollziehen, dass über einen Neustart der Bundesliga diskutiert wird, aber die Amateure weder trainieren noch spielen dürfen.  

Keine Aktivitäten – kein Geld 

Die faktische Unterbrechung des Vereinslebens ist für die Menschen in den Dörfern und Stadtteilen an sich schon ein schwerer Schlag. Aber noch schlimmer ist, dass das Aussetzen des Vereinslebens über längere Zeit ein unkalkulierbares Risiko für die Vereine ist. Ihnen brechen Einnahmen weg, mit denen sie fest gerechnet haben. Besonders deutlich wird das bei den Schützenvereinen. Sie verlieren nicht nur die Einnahmen aus den Schützenfesten, sondern auch für die Vermietung ihrer Schützenhallen. Auch bei vielen Fußball- und anderen Sportvereinen fehlen über einen längeren Zeitraum die Einnahmen durch die Fans und Zuschauer.  

Bekommt mein Verein auch Hilfen? 

Ohne Vereine fände vielerorts kein gesellschaftliches, kulturelles oder sportliches Leben statt. Wir müssen daher alles tun, um das Überleben der Vereine zu sichern! Ich begrüße ausdrücklich, dass im Sport unter anderem vom Landessportbund finanzielle Unterstützung zugesagt wurde. Aber nur in wenigen Ausnahmefällen – wenn sie überwiegend unternehmerisch tätig sind – können Vereine auch die Soforthilfe des Landes in Anspruch nehmen. 

Ebenso ist jeder von uns gefordert den eigenen Verein mit seinen Beiträgen zu unterstützen – auch wenn zum Beispiel der Trainingsbetrieb aktuell ausfällt. Oder man kauft Tickets zu gar nicht stattfindenden Geisterspielen und lässt sich dazu die virtuelle Bratwurst schmecken. Viele Vereine schalten inzwischen kreative Angebote!

Die Kommune hilft wo möglich – aber das Land muss auch liefern! 

Aber unser Bürgermeister Ralf Paul Bittner und die Verwaltung sehen die Problematik ebenso. Wir haben gerne die Idee des Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese aufgegriffen, der vorgeschlagen hat, die Mittel aus dem Förderprogramm „Heimat. Zukunft Nordrhein-Westfalen“ für Hilfen an die Vereine zur Verfügung zu stellen. Auf unsere Anregung hin, hat unser Bürgermeister in diesem Sinn die zuständige Ministerin Ina Scharrenbach angeschrieben.  

Wir hoffen natürlich, dass dies Erfolg hat, wissen aber auch, dass dies nicht ausreicht und kein Ersatz für ein landesweites Hilfsprogramm für Vereine sein kann. Andere Länder wie Hessen sind da schon weiter. Dort hat man ein Förderprogramm zur „Weiterführung der Vereins- und Kulturarbeit“ aufgelegt. Daran sollte sich unsere Landesregierung ein Beispiel nehmen! Eine andere Möglichkeit wäre, den Unterstützungstopf für den Sport auch für andere Vereine zu öffnen, wie es die SPD-Landtagsfraktion gefordert hat. Wir bleiben am Ball und halten euch auf dem Laufenden. 

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