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Uwe Bettsteller

Turbo für Arnsberg – Mit Schnellade-Hubs auf der Überholspur

Vor ein paar Jahren waren E-Autos Exoten auf unseren Straßen. Im Hochsauerlandkreis waren im Jahr 2020 915 elektrisch betriebene PKW zugelassen. Ein Jahr vorher waren es nur 300.  Im Vergleich mit den Verbrennern ist das noch immer wenig, aber der Trend geht eindeutig nach oben. Dazu hat beigetragen, dass für viele Menschen der Klimaschutz die zentrale Zukunftsherausforderung ist. Zur Belastung mit CO2 trägt der Verkehr erheblich bei. Mit dem Umstieg auf ein E-Auto kann jeder Autokäufer helfen, dass die weniger wird. Hilfreich ist dabei natürlich auch, dass der Staat den Kauf durch einen erheblichen Zuschuss unterstützt. 

Gretchenfrage – wo kann ich laden?

Aber wohl alle potentiellen KäuferInnen fragen sich, ist ein E-Auto auch wirklich alltagstauglich? Keine Frage, die Fahrzeuge sind erwachsen geworden und bieten mindestens den Komfort, den man auch von Verbrennern gewohnt ist. Nur die Gretchenfrage nach der Möglichkeit des Aufladens bleibt. „Komme ich problemlos von A nach B?“ Die Unsicherheit lässt immer noch viele Menschen vor einem Kauf zurückschrecken. 

Das Problem stellt sich bereits innerorts. Nicht alle Menschen – gerade MieterInnen – haben die Möglichkeit eine Wallbox installieren zu lassen. Sie sind daher auf andere Lademöglichkeiten angewiesen. Es gibt mittlerweile einige öffentlich zugängliche Lademöglichkeiten in Arnsberg. Aber dies sind immer noch zu wenige, zumal wenn man bedenkt, dass es immer mehr E-Autos gibt. Es kommt immer wieder vor, dass FahrerInnen nicht laden können, weil die Ladesäulen besetzt sind. Hier muss in der Zukunft noch einiges passieren. Wir werden dranbleiben! Auch wenn das unbefriedigend ist, klappt es mit dem Alltagsverkehr. Man weiß eben, wo man laden kann. 

Lange Strecken – Gift für die E-Mobilität?

Auf langen Strecken entweder aus beruflichen oder touristischen Gründen ist das Laden an Autobahnen kein Problem. An Tankstellen oder Autohöfen gibt es zahlreiche Schnelllademöglichkeiten. Aber jenseits der Autobahnen sieht es teilweise düster aus. Zwar lässt sich auch in ländlichen Raum die Route über entsprechende Ladesäulenapps ganz gut planen. Nur haben die meisten Ladesäulen eine rechte schwache Leistung. Es dauert also ziemlich lange, bis das Auto wieder soweit vollgeladen ist, dass es weitergehen kann. Fast im ganzen Sauerland ist das so. Derzeit gibt es im ganzen HSK kaum Schnellladmöglichkeiten mit einer Leistung von bis zu 300 KW. Auch in Arnsberg muss man viel Zeit für das Laden einplanen.

Hier können Schnellladesäulen helfen. Schnelles Laden mit mehr als 150 Kilowatt macht das E-Auto auch auf langen Strecken konkurrenzfähig gegenüber Autos mit Verbrennungsmotor. Gerade Arnsberg als größte Stadt der Region mit zahlreichen bedeutenden Unternehmen und Verwaltungen hat Bedarf an Schnelllademöglichkeiten. Davon profitieren nicht nur die eigenen Einwohner, sondern auch Touristen oder Geschäftsreisende.  

Es gibt Fördermittel – aber nicht für alle

Die Kosten für den Bau und den Betrieb sind aber hoch. Um den Ausbau dennoch voran zu treiben, gibt es ein Förderprogramm des Bundes. Damit soll ein flächendeckendes Netz von 1000 Schnellladehubs entstehen. Die Stadt oder die Stadtwerke können sich leider nicht selbst um die Mittel direkt bemühen, da es nur wenige entsprechende Fördermittelnehmer geben wird. Es braucht dazu also einen entsprechenden Kooperationspartner. 

Daher haben wir für den Haushalt 2022-2023 beantragt, dass die Stadt über eine Zusammenarbeit mit einem entsprechenden Partner sich für die Errichtung eines solchen Schnelladehubs mit mindestens fünf Ladesäulen und einer Leistung von mindestens 200kw einsetzt. Wir freuen uns darüber, dass die Verwaltung sich bereits aktiv darum bemüht, für Arnsberg Mittel aus dem Förderprogramm zu erhalten.

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