Niklas Latusek
Niklas Latusek

Eine Zugfahrt die ist lustig? – Warum das bezahlbare „Deutschland-Ticket“ gerade jetzt so wichtig ist!

Die Sommermonate in 2022 haben uns gezeigt, dass ein simples und bezahlbares Ticket für Reisen und Alltagsmobilität sehr beliebt war und stark genutzt wurde. Weil es die Bundesregierung mit der Verkehrswende ernst meint, haben sie einen Nachfolger geschaffen. Das „Deutschland-Ticket“. 

Verkehrswende forcieren

Die Straßen sind gerade in den Großstädten aber auch bei uns auf dem Land häufig verstopft, LKWs und Autos reihen sich schier endlos in die lange Schlange ein. Das geht ins Geld für den Sprit, das geht auf Kosten des Straßenbaus und vor allem auf Kosten des Klimas. Nicht jede und jeder kann seine Ziele mit dem Rad erreichen, deshalb ist es umso wichtiger jetzt mehr Angebote für den Umstieg auf Bus und Bahn zu machen.  

Ohne Mobilität keine Teilhabe 

Jedermann und Jedefrau muss mobil sein, um zur Arbeit, zur Schule, zur Ausbildungsstelle, zu den Freizeitzielen oder auch zu Eltern, Kindern oder Verwandten und Freunden zu fahren, die nicht nebenan wohnen. Ich gehe sogar so weit: Mobilität ist ein Grundrecht! Denn nur wer mobil ist, kann auch an der Gesellschaft teilhaben.  

Bezahlbar und unkompliziert für alle?

Die jetzige Finanzierung des Nahverkehrs kann nicht weiter über eine Erhöhung der Ticketpreise gehen. Gerade bei uns im ländlichen Raum ist dadurch der ÖPNV sehr unattraktiv. Hohe Preise, schlechte Taktzeiten: Da wird der Weg zur Arbeit schnell zu einem langen und teuren „Spaß“. Die alten Ticketpreise haben Schülern, Azubis, Hilfeempfängern, Durchschnittsverdienern und Rentnern oft ein großes Loch ins Portemonnaie gefressen. Nur mal als Beispiel ein Monatsticket von Neheim nach Meschede kostet derzeit 166,70 Euro. Da setzt man sich doch eher ins Auto, oder? Deshalb ist es gut, dass jetzt mit dem „Deutschland-Ticket“ endlich eine bezahlbare Alternative kommt. Und das super unkompliziert und nicht abhängig von irgendwelchen Tarifgebieten.  Allerdings ist der Preis – im Gegensatz zum 9 € Euro Ticket – für Schüler, Azubis, Hilfeempfängern und Rentnern immer noch recht hoch. Und die meisten Fahrten im ÖPNV finden innerhalb des Stadtgebiets und nicht deutschlandweit statt. Daher wären neben dem Deutschlandticket auch lokale und regionale Angebote (beispielsweise 29 € für dem HSK oder 19 € für die Stadt Arnsberg) gut. Und warum übernimmt der Kreis nicht für alle Jugendliche im Hochsauerlandkreis die Kosten für das „Deutschlandticket“? Dagegen könnte man bei den Schülerfahrtkosten sparen. Dafür möchte ich mich stark machen!

Neben dem Ticket muss auch das ÖPNV-Angebot stimmen… 

Wer in Ballungsräumen oder Großstädten wohnt, kann oft vor seiner Haustür in Bus oder U-Bahn steigen und dann mit dem Zug bequem zu seinem Ziel kommen. Bei uns ist das etwas schwieriger. Es fehlt an ÖPNV-Anbindungen oder die Taktfrequenz ist zu schlecht. Angebunden werden müssten Bereiche, wo viele Menschen arbeiten, wie Gewerbegebiete oder Krankenhäuser. Wenn dann noch die Arbeitgeber die Kosten für das Deutschlandticket ganz oder teilweise für ihre MitarbeiterInnen übernähmen, würde das ein zusätzlicher Anreiz sein. Damit mehr Menschen vom Auto auf Bus und Bahn tatsächlich umsteigen, braucht es auch ein deutlich besseres ÖPNV-Angebot. Dazu können auch intelligente digitale Lösungen (on-Demand Abholung in den Wohngebieten), Bürgerbusse, Reaktivierung der Röhrtalbahn und vieles andere mehr beitragen. Wir werden das unsere dazu tun, damit das Angebot von Bus und Bahn auch bei uns besser wird.

Wo bekomme ich das Deutschland-Ticket? Und in welchen Verkehrsmitteln ist es gültig? 

Fest steht: Das Ticket soll es für 49 Euro im monatlich kündbaren Abo geben und es soll bundesweit im Nah- und Regionalverkehr (Bus, Bahn, U-Bahn etc.) gültig sein. Unter dem Link: https://www.rlg-online.de/fahrgast/abo/deutschlandticket kann man sich für weitere Informationen zu einem Newsletter eintragen. Das Ticket bekommen Sie dann z.B. bei der RLG.

Foto: Adobe Stock, den-belitsky

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