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Gerd Stodollick

Umsteigen leicht gemacht

ÖPNV ist ja gut… aber teuer 

Damit wir die Verkehrswende schaffen, brauchen wir neben einer deutlichen Verbesserung des Angebotes auch finanzielle Anreize, um mehr Menschen zu bewegen, statt des Autos den ÖPNV zu nutzen. Zwar gibt es auch heute schon einige vergünstigte Angebote wie zum Beispiel das 9-Uhr-Tagesticket, das 4er-Ticket, das Abo 60 plus und das Job-Ticket, dennoch stagniert der Anteil der ÖPNV-Nutzer in unserer Stadt. Ich halte es deshalb für erforderlich zu prüfen, ein Arnsberg-Ticket zu einem Jahrespreis von 365 Euro oder zu einem Monatspreis von 35 Euro einzuführen. Gleichzeitig sollen Schülerinnen und Schüler mit ihren Schultickets rund um die Uhr kostenlos fahren dürfen. Näheres über die derzeitigen Tarife im ÖPNV finden Sie unter www.westfalentarif.de

Arnsberg rückt näher zusammen 

Bereits im Rahmen der Dorfkonferenzen zur Erstellung des Integrierten Kommunalen Handlungskonzeptes aber auch bei den Bürgerspaziergängen mit unserem Bürgermeister Ralf Paul Bittner wurde auf die Notwendigkeit der verbesserten Anbindung der Dörfer und Stadtteile an den ÖPNV hingewiesen. Für mich gilt, wir müssen die Optionen für eine CO2-freie Mobilität stärken, weil im Gegensatz zum Energiebereich der Verkehrssektor unvermindert viel CO2 ausstößt. Deshalb ist es für mich unerlässlich, dass wir Dörfer und Stadtteile besser an die Zentren und Bahnhöfe anbinden. Auch muss überlegt werden, wie man Wohngebiete zum Beispiel durch Bürger- oder Shuttlebusse an die Hauptstrecken des ÖPNV heranführen kann. Dies ist meines Erachtens allein deshalb erforderlich, weil immer mehr ältere Menschen in unserer Stadt leben. Dazu gehört für mich aber auch ein besseres Angebot des ÖPNV bei den großen Gewerbegebieten, Behörden, Kliniken, Altenheimen, zum NASS und zu Unternehmen. Ich plädiere dafür, dass Schicht- und Arbeitszeiten bei der Fahrplangestaltung berücksichtigt werden. Zu prüfen ist in diesem Zusammenhang für mich auch, ob nicht weitere Angebote wie zum Beispiel Anrufsammeltaxis, Bestellen einer Beförderung per App etc. oder die Einrichtung weiterer Bürgerbuslinien und Shuttlebusse nicht dazu führen können, Bus und Bahn zu einer echten Alternative für immer mehr Menschen zu machen. 

Kann Busfahren sexy sein? 

Neben der Verbesserung des Angebots und einer günstigeren Preisgestaltung halte ich es zusätzlich für notwendig, den ÖPNV attraktiver zu gestalten. Dazu gehören für mich der barrierefreie Zugang zu Bussen und Bahnen und die Möglichkeit, sein Fahrrad im Bus oder in der Bahn mitzunehmen. Die Fahrgastinformationen sind durch digitale Anzeigetafeln insbesondere an Knotenpunkten wie Bahnhöfen zu verbessern. Dazu gehören aber auch saubere, beleuchtete, überdachte, barrierefreie und mit Sitzgelegenheiten ausgestattete Haltestellen und kundenfreundliche Bahnhöfe (auch Busbahnhöfe) mit der Möglichkeit von persönlicher Beratung. Auch Toiletten sind an diesen Verkehrsknotenpunkten und in den Bahnhöfen erforderlich. An den größeren Haltestellen und Bahnhöfen sind Möglichkeiten für Car- und Bike-Sharing vorzuhalten. Ebenso sind die Verkehrsträger besser miteinander zu vernetzen. 

Der ÖPNV der Zukunft – auch in Arnsberg! 

Für die Verkehrswende und zum Klimaschutz hat der ÖPNV eine große Bedeutung. Mobilität ist ein Grundbedürfnis aller Menschen, wesentliche Voraussetzung für persönliche Freiheit und soziale Teilhabe, aber auch Motor der gewerkschaftlichen Entwicklung. Nach einer Umfrage von Infratest Dimap im Januar 2018 würden drei Viertel der Befragten bei verlässlicherem und preisgünstigerem Nahverkehr auf ihr Auto verzichten. Im Zuge der Digitalisierung und Automatisierung werden zunehmend neue Mobilitätsformen entwickelt. Dazu gehören Car- und Bikesharing, kommunale Mitfahrprojekte oder autonome Kleinbusse.  

Wir – die SPD in Arnsberg- stehen für einen effizienten Nahverkehr als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Mobilitätsangebote müssen im Zusammenspiel der Verbesserung urbaner und ländlicher Lebensqualität dienen. Dies gelingt meines Erachtens nur durch das Angebot gemeinwohlorientierter und bezahlbarer Mobilität für alle Menschen, durch die Reduzierung des durch Verkehr verursachten Flächen- und Platzverbrauchs sowie des Verkehrsaufkommens. Dies trägt für mich entscheidend zur Verbesserung der Luftqualität bei und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, zur Lärmvermeidung und zu einer gezielten Anbindung der Dörfer und Stadtteile an die Zentren. 

Den öffentliche Personennahverkehr halte ich für am effizientesten bei hoher Auslastung der eingesetzten Busse und Züge. Eine Fahrt im Bus reduziert den CO 2-Ausstoß um 95% gegenüber dem Pkw. ÖPNV-On-Demand mit Personenkraftwagen oder Kleinbussen machen zu ausgebauten ÖPNV-Systemen Sinn. Dem Einsatz größerer Fahrzeuge wie Bussen oder Bahnen ist bei entsprechender Auslastung grundsätzlich der Vorrang gegenüber kleineren Fahrzeugen einzuräumen. Dabei halte ich es für wichtig, alle notwendigen Maßnahmen zur Erhöhung der Auslastung der Fahrzeuge zu ergreifen. Die kommunalen ÖPNV-Dienstleister müssen die Steuerung und Vernetzung aller weiteren Verkehrsangebote übernehmen. Durch weitere Maßnahmen kann dem ÖPNV Vorrang vor dem Auto eingeräumt werden, zum Beispiel durch Ampel-Vorrangschaltungen, Busspuren oder die Verringerung des Pkw-Verkehrs durch Zufahrtsbeschränkungen. Notwendig ist für mich auch, dass der ÖPNV über kommunale Grenzen hinaus zeitlich abgestimmt verkehrt und ausgebaut wird.  

Mobilität für mein Leben 

Wichtig ist uns als SPD die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen zu ermitteln, damit das Angebot des ÖPNV auf die Bevölkerung zugeschnitten werden kann. Kommunale Mobilitätspläne und -konzepte sind unter Einbeziehung aller Mobilitätsformen mit dem Ziel der bestmöglichen Auslastung öffentlicher Verkehrsangebote zu erstellen, in kurzen Abständen zu überprüfen und weiterzuentwickeln. 

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