Tim Breuner
Tim Breuner

Wohnen und parken – gemeinsam mehr Wohnraum schaffen!

Wohnung gesucht – so beginnen viele Anzeigen in den Zeitungen oder auch auf Facebook. Insbesondere in unseren Stadtzentren ist dabei das Angebot sehr gefragt – und entsprechend knapp. Und wenn es Angebote gibt, sind diese entweder nur zu einem hohen Preis zu haben oder werden direkt „unter der Hand“ vergeben. Auch die Stadtverwaltung hat erkannt, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Wohnungsmarkt in Arnsberg zu entwickeln und zu steuern. Dazu wurde das Handlungskonzept „Zukunft Wohnen in Arnsberg“ erstellt und von der Politik beschlossen.

Innen vor Außen – was das bedeutet

Ein Hauptziel des Handlungskonzeptes ist, die Innenentwicklung vor der Außenentwicklung zu fördern. Das bedeutet, dass zuerst versucht werden soll, Flächen im Innenbereich von Städten und Dörfern aufzufüllen bevor im Außenbereich neue Flächen für Wohnbebauung ausgewiesen werden. Das ist in unseren Städten allerdings oft meist leichter gesagt als getan. Viele Flächen sind bereits genutzt, ob durch Wohnungen, Industrie, Handel oder auch Parkplätze.

Parkplätze – totes Kapital oder ungehobene Schätze?

Parkplätze – jeder von uns kennt in unseren Stadtzentren genau die, auf denen wir am liebsten parken, um möglichst schnell in der Stadt zu sein. Und genau das sollte man sich einmal vor Augen führen. Erstens parken wir dort, um kurz in die Stadt zu gehen. Zum Einkaufen oder auch um Freunde auf ein Eis zu treffen. Aber wenn Eiscafé und Geschäfte geschlossen haben sind die Parkplätze meist leer. Und zweitens parken wir gerne möglichst nah an Stadtzentrum und am Geschehen – also in bester Innenstadtlage.
Parken und wohnen schließen sich also aus? Nehmen die Parkplätze uns nicht die Flächen für Wohnraum in bester Lage weg? Oder sorgen Wohnungen in bester Lage dafür, dass wir weit laufen müssen, wenn wir in die Stadt wollen?

Eins machen, ohne das Andere zu lassen!

Neu sind all diese Fragen nicht. Wenn man über den Tellerrand Arnsberg hinausschaut, gibt es seit einigen Jahren in anderen Städten auch bereits Antworten auf diese Fragen. Ein Ansatz ist, Parkplätze zu erhalten und über den Parkplätzen Wohnbebauung zu realisieren. Das Stichwort kann hier „Stelzenhäuser“ oder auch „Wohnraum über Hubraum“ heißen. Dabei wird das Wohnhaus auf Pfeilern über dem bestehenden Parkplatz gebaut oder über einem Teil davon. Nach Fertigstellung des Wohnhauses stehen meist über 90 % der vorher vorhandenen Parkplätze erneut zur Verfügung. Am Dantebad in München wurden so in ca. einem Jahr 100 (kleine) Wohnungen geschaffen. Durch die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr oder auch durch eine zentrale Lage konnte der Stellplatzschlüssel für die neuen Wohnungen verringert werden.

Möglichkeiten suchen, nicht Probleme!

Mir ist bewusst, dass der Gedanke neu und ungewohnt ist. Beispiele aus München, Köln oder Trier zeigen, dass es funktionieren kann. Auch in den Arnsberger Stadtzentren existieren Parkflächen, bei denen es sich lohnt, eine solche Idee zu überprüfen. Daher haben wir von der SPD Fraktion genau dies vor Kurzem beantragt. Neben Wohnbebauung kann dies auch eine Gelegenheit für weitere Nutzungen sein. Dazu gehören zum Beispiel gewerbliche Räumlichkeiten oder auch Arztpraxen oder Ähnliches.

Neuen Ideen Raum geben – für ein modernes Arnsberg!

Neben Parkplätzen gibt es in einigen Städten auch bereits Ideen zur „Doppelnutzung“ von Parkhäusern. Auch solchen Ansätzen gegenüber sollten wir uns nicht verschließen, wenn es um die Lösung der Wohnungsprobleme unserer Stadt geht.

Den Wohnraum mit kreativen Ideen zu schaffen ist allerdings nicht ausreichend. Daher setzen wir uns ebenfalls dafür ein, dass die Stadt alle Möglichkeiten ausschöpft, um die Preisentwicklung bei neuem Wohnraum gerecht zu gestalten. Arnsberg braucht Wohnraum. Er muss bedarfsgerecht, bezahlbar und nachhaltig sein!

Weitere Ideen zum Thema „Wohnen in Arnsberg“ gibt’s hier: https://spdarnsberg.de/wohnen

Bildnachweis: © Martin Randelhoff @ QIMBY.net – CC0 1.0

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